"Einmalig grüne Reisterassen, atemberaubende Wellen, eindrucksvolle Hinduzeremonien, hypnotisierende Tanzvorführungen, weiße Strände, bezaubernde Menschen..." Diese Beschreibung unseres Reiseführers über Bali trifft leider nur teilweise zu. Das Bali, das wir kennenlernen durften war ein etwas anderes.
Die Straßen Balis |
Wir erreichten Bali während der dort herrschenden Regenzeit. Die Touristen schwärmten nicht, wie zur Hauptsaison üblich durch die Gassen, das Klima war teilweise unerträglich schwül und nachmittags meist regnerisch um uns am darauf folgenden Morgen mit strahlendem Sonnenschein und doppelter Feuchtigkeit zu begrüßen. Die Menschen auf dieser kleinen Insel sind ausnehmend freundlich, doch in jedem Winkel entdeckt man Mütter mit Säuglingen im Arm, die um eine Spende bitten, Kleinkindern, die Armbänder verkaufen, junge Burschen, die einem ihre Dienste als Mopedtaxi-Chauffeure anbieten wollen. Und dieses Massentransportmittel macht sich bereits bei der Fahrt vom Flughafen ins Hotel unübersehbar bemerkbar. Überall sieht man Kinder und teilweise ganze Familien mit Babies auf nur einem Moped sitzen in einem Land, wo Straßenverkehrsordnung scheinbar nur vom Hörensagen bekannt ist.
Die Moped-Plage |
Auch der Strand im Bereich der Touristenhochburgen Kuta und Legian im Süden der Insel ist derzeit nicht in Höchstform. Durch immer wieder kehrende Unwetter liegen haufenweise morsche Baumstämme, Kokosnüsse, Seegras, Flipflops und Badehosen der letzen Saison am Meeresufer.
Kuta Beach in der Nebensaison |
Doch nichts desto trotz herrschte immer reges Treiben auf den bekannten Badestränden. Obwohl nicht ganz so viele Touristen zu finden waren, fanden sich einige indonesische Schulklassen aus umliegenden Inseln zum Baden und Drachensteigen ein. Die Mädchen, hauptsächlich muslimischen Glaubens, sah man verschleiert mit langen Blusen und Röcken ins wunderbar warme Wasser steigen.
Doch so sehr dieses Bild für uns eine kleine Attraktion war, so erstaunt waren diese muslimischen Mädels umgekehr auch über unsere Erscheinung. Vorallem Franzi hatte es ihnen angetan und immer wieder kamen Scharen von jungen Studentinnen, wie sie uns dann berichtet haben, zu uns hergelaufen und wollten unbedingt ein Foto mit diesem attraktiven jungen Mann. Vielleicht lag´s auch nur am "I love Bali" - T-Shirt...
Johnny Depp und seine Fans |
Der allgemein verbreitete Glaube auf Bali ist der Hinduismus, der uns an jeder Straßenecke durch Buddhastatuen oder kleinen Opfergaben in Bambuskästchen am Boden und auf Opferschreinen für gute und böse Geister begegnete.
Hindu-Statuen an jeder Ecke |
Der Surfprofi |
Der Franzi schlug sich gar nicht schlecht. Nach ein-zwei Anläufen stand er auch schon auf dem Brett und machte gar keine schlechte Figur. Auch Lilli hat´s probiert... Nach einigen hundert Anläufen konnte auch sie das eine oder andere mal die Wellen endlich wieder von oben betrachten. Bilder dazu wurden jedoch zensiert. Laut anonymen Angaben fehlt´s ein wenig an Grazie um diese zu veröffentlichen.
Surfin´ Bali |
... Und da steht er auch schon! |
Unser Aufenthalt auf Bali sollte nicht nur zum angenehmen Badeurlaub werden. Wir wollten auch die viel gepriesene Hindu - Kultur und das saftiggrüne Inland erkunden.
So machten wir uns auf zu einer 2-tägigen Inselrundfahrt.
Von Legian aus ging´s Richtung Norden über Denpasar weiter nach Batubulan, wo wir in den Genuss einer Hinduzeremonie kamen, natürlich sehr touristisch, aber trotzdem ganz interessant.
Vorführung einer Hindu-Zeremonie |
Nach kurzen Stops in einer kleinen Textilmanufaktur in Celuk und einer Silberschmiede im angrenzenden Ort Mas ging es noch weiter ins Innere des Landes. Wir gelangten in die Stadt Ubud, in der man die lebendige balinesische Kultur mit seinem Holzhandwerk, den Kunstmuseen, Märkten und der umliegenden Natur so richtig zu spüren bekommt.
Auch unsere erste Tempelbesichtigung fand ganz in der Nähe statt. Unser netter balinesischer Reiseführer "Steve", der eigentlich Made heißt, von seinem "Boss", wie er ihn selbst nennt jedoch einen touristenfreundlicheren Namen aufgedrückt bekommen hat, beantwortete jede noch so dumme Frage über den hinduistischen Glauben, seine Feste, Zeremonien und Feiertage, die wir ihm stellten mit größter Sorgfalt. Beinahe wären wir konvertiert...
Tempelbesichtigung |
In Ubud befindet sich auch der sogenannte Sacred Monkey Forest, ein gleich an die Stadt angrenzender Waldabschnitt, der von Affen nur so wimmelt. Wir kauften uns zum Füttern ein paar Bananen, die wir schließlich vor ihnen verstecken mussten, da diese Viecher ganz schön aufdringlich werden konnten.
Franzi´s Affenfütterung |
Auch ein kleiner Wunschbrunnen war in diesem kleinen Wäldchen zu finden. Lilli hatte da noch einen ganz wichtigen Wunsch offen, der sich hoffentlich bald erfüllen sollte...
Franky´s neuer Freund |
Einen ganz besonderen Genuss bescherte uns der Kot dieses kleinen katzenähnlichen Tieres, besser bekannt als Fleckenmusang. Aus seinen Exkrementen, die hauptsächlich aus fermentierten Kaffeebohnen bestehen, wird nämlich der sogenannte "Katzenkaffee" namens Kopi Luwak hergestellt, eine Delikatesse und sehr beliebt unter Feinschmeckern aus aller Welt.
Fleckenmusang |
Lilli beim Kopi Luwak trinken |
Nach einem etwas verregneten Mittagessen mit mehr oder weniger gutem Ausblick auf den Vulkan Gunung Batur begaben wir uns ganz in den Norden Balis an die schwarzen Strände von Lovina.
Der Vulkan Gunung Batur |
Am nächsten Tag ging es schon vor Sonnenaufgang mit einem kleinen Fischerboot raus auf´s mehr um den dort heimischen Delphinen einen Besuch abzustatten. Wir waren nicht die Einzigen, die diese Idee hatten. Dieser Trip kam einer Regatta gleich! An die 20 Boote trafen sich an diesem Morgen um dasselbe Ziel zu verfolgen.
Bootsfahrt zu den Delphinen |
Und sie haben uns nicht enttäuscht! Ganze Delphin-Familien begleiteten unsere Boote! Ein wahres Erlebnis!
Nach einem kurzen Schnorchelausflug am vor der Küste Lovinas gelegenen Korallenriff fuhren wir noch etwas dem Meer entlang und machten einen weiteren Zwischenstop bei einem kleinen direkt ans Meer angrenzenden Badeteich. Ein drahtiger Balineser fragte uns gleich nach unserer Ankunft, ob wir nicht Lust auf eine Kokosnuss hätten. Doch bevor wir in den Genuss derselbigen kommen konnten meinte er, er müsste sie nur noch schnell pflücken. Das tat er dann auch...
Nach einem weiteren kurzen Abstecher beim angeblich größten Wasserfall der Insel gelangten wir zu unserem letzten Reiseziel...
...der am See Danau Bratan gelegene Hindu-Tempel Pura Ulun Danau muss bei Sonnenschein wahrlich prächtig sein. Unser Besuch viel jedoch im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich ins Wasser. Es schüttete in Strömen. Deshalb wollten wir trotz der Schönheit des uns umgebenden Tempelgeländes dann doch wieder ins trockene Auto, das uns nach unzähligen neuen und faszinierenden Eindrücken der letzten beiden Tage wieder zurück nach Legian brachte.
Der Tempel Pura Ulun Danau |
Nun waren wir bereit für neue Abenteuer. Auf zum Inselparadies! Gili wir kommen!!!