Freitag, 25. Januar 2013

Indonesien - Bali


"Einmalig grüne Reisterassen, atemberaubende Wellen, eindrucksvolle Hinduzeremonien, hypnotisierende Tanzvorführungen, weiße Strände, bezaubernde Menschen..." Diese Beschreibung unseres Reiseführers über Bali trifft leider nur teilweise zu. Das Bali, das wir kennenlernen durften war ein etwas anderes.

Die Straßen Balis

Wir erreichten Bali während der dort herrschenden Regenzeit. Die Touristen schwärmten nicht, wie zur Hauptsaison üblich durch die Gassen, das Klima war teilweise unerträglich schwül und nachmittags meist regnerisch um uns am darauf folgenden Morgen mit strahlendem Sonnenschein und doppelter Feuchtigkeit zu begrüßen. Die Menschen auf dieser kleinen Insel sind ausnehmend freundlich, doch in jedem Winkel entdeckt man Mütter mit Säuglingen im Arm, die um eine Spende bitten, Kleinkindern, die Armbänder verkaufen, junge Burschen, die einem ihre Dienste als Mopedtaxi-Chauffeure anbieten wollen. Und dieses Massentransportmittel macht sich bereits bei der Fahrt vom Flughafen ins Hotel unübersehbar bemerkbar. Überall sieht man Kinder und teilweise ganze Familien mit Babies auf nur einem Moped sitzen in einem Land, wo Straßenverkehrsordnung scheinbar nur vom Hörensagen bekannt ist.
 
Die Moped-Plage

Auch der Strand im Bereich der Touristenhochburgen Kuta und Legian im Süden der Insel ist derzeit nicht in Höchstform. Durch immer wieder kehrende Unwetter liegen haufenweise morsche Baumstämme, Kokosnüsse, Seegras, Flipflops und Badehosen der letzen Saison am Meeresufer.


Kuta Beach in der Nebensaison

Doch nichts desto trotz herrschte immer reges Treiben auf den bekannten Badestränden. Obwohl nicht ganz so viele Touristen zu finden waren, fanden sich einige indonesische Schulklassen aus umliegenden Inseln zum Baden und Drachensteigen ein. Die Mädchen, hauptsächlich muslimischen Glaubens, sah man verschleiert mit langen Blusen und Röcken ins wunderbar warme Wasser steigen.



Doch so sehr dieses Bild für uns eine kleine Attraktion war, so erstaunt waren diese muslimischen Mädels umgekehr auch über unsere Erscheinung. Vorallem Franzi hatte es ihnen angetan und immer wieder kamen Scharen von jungen Studentinnen, wie sie uns dann berichtet haben, zu uns hergelaufen und wollten unbedingt ein Foto mit diesem attraktiven jungen Mann. Vielleicht lag´s auch nur am "I love Bali" - T-Shirt...

Johnny Depp und seine Fans
Wir genossen trotz der gelegentlichen Regenschauer die Vorzüge des Insellebens und schlürften bei jeder sich bietenden Gelegenheit Kokoswasser aus frischen Kokosnüssen und kühles indonesisches Bintang.




Der allgemein verbreitete Glaube auf Bali ist der Hinduismus, der uns an jeder Straßenecke durch Buddhastatuen oder kleinen Opfergaben in Bambuskästchen am Boden und auf Opferschreinen für gute und böse Geister begegnete.

Hindu-Statuen an jeder Ecke
Womit unser Reiseführer jedoch ganz recht hatte, waren die atemberaubenden Wellen, die an Balis Stränden zu finden waren. Wir genehmigten uns gleich eine professionelle Surfstunde von einem ganz netten Einheimischen und dann ging´s auch schon los...

Der Surfprofi

Der Franzi schlug sich gar nicht schlecht. Nach ein-zwei Anläufen stand er auch schon auf dem Brett und machte gar keine schlechte Figur. Auch Lilli hat´s probiert... Nach einigen hundert Anläufen konnte auch sie das eine oder andere mal die Wellen endlich wieder von oben betrachten. Bilder dazu wurden jedoch zensiert. Laut anonymen Angaben fehlt´s ein wenig an Grazie um diese zu veröffentlichen.




Surfin´ Bali



... Und da steht er auch schon!
Die Abende auf Bali genossen wir nach ausgiebigen Surfstrapazen dafür umso mehr!



Unser Aufenthalt auf Bali sollte nicht nur zum angenehmen Badeurlaub werden. Wir wollten auch die viel gepriesene Hindu - Kultur und das saftiggrüne Inland erkunden.
So machten wir uns auf zu einer 2-tägigen Inselrundfahrt.
Von Legian aus ging´s Richtung Norden über Denpasar weiter nach Batubulan, wo wir in den Genuss einer Hinduzeremonie kamen, natürlich sehr touristisch, aber trotzdem ganz interessant.

Vorführung einer Hindu-Zeremonie
Gute und Böse Geister und ihre Helfer geleiteten durch´s Stück, untermahlt von indonesischen Klängen und Hindu-Tänzen.






Nach kurzen Stops in einer kleinen Textilmanufaktur in Celuk und einer Silberschmiede im angrenzenden Ort Mas ging es noch weiter ins Innere des Landes. Wir gelangten in die Stadt Ubud, in der man die lebendige balinesische Kultur mit seinem Holzhandwerk, den Kunstmuseen, Märkten und der umliegenden Natur so richtig zu spüren bekommt.

Auch unsere erste Tempelbesichtigung fand ganz in der Nähe statt. Unser netter balinesischer Reiseführer "Steve", der eigentlich Made heißt, von seinem "Boss", wie er ihn selbst nennt jedoch einen touristenfreundlicheren Namen aufgedrückt bekommen hat, beantwortete jede noch so dumme Frage über den hinduistischen Glauben, seine Feste, Zeremonien und Feiertage, die wir ihm stellten mit größter Sorgfalt. Beinahe wären wir konvertiert...

Tempelbesichtigung


In Ubud befindet sich auch der sogenannte Sacred Monkey Forest, ein gleich an die Stadt angrenzender Waldabschnitt, der von Affen nur so wimmelt. Wir kauften uns zum Füttern ein paar Bananen, die wir schließlich vor ihnen verstecken mussten, da diese Viecher ganz schön aufdringlich werden konnten.

Franzi´s Affenfütterung







Auch ein kleiner Wunschbrunnen war in diesem kleinen Wäldchen zu finden. Lilli hatte da noch einen ganz wichtigen Wunsch offen, der sich hoffentlich bald erfüllen sollte...









Franky´s neuer Freund
Und endlich gelangten wir auch zu den berühmten Reisterassen, die wirklich im saftigsten Grün vor uns erstrahlten. 60 Prozent der balinesischen Bevölkerung verdienen laut der Auskunft unseres Führers ihren Lebensunterhalt als Reisbauern auf den Feldern Balis. Auch er arbeitete schon als Kind auf dem Reisfeld seines Vaters.




Einen ganz besonderen Genuss bescherte uns der Kot dieses kleinen katzenähnlichen Tieres, besser bekannt als Fleckenmusang. Aus seinen Exkrementen, die hauptsächlich aus fermentierten Kaffeebohnen bestehen, wird nämlich der sogenannte "Katzenkaffee" namens Kopi Luwak hergestellt, eine Delikatesse und sehr beliebt unter Feinschmeckern aus aller Welt.

Fleckenmusang

Wir ließen uns die Gelegenheit nicht entgehen und probierten eine Tasse dieses interessanten Heißgetränks und waren sehr positiv überrascht! Wieder eine Erfahrung reicher!

Lilli beim Kopi Luwak trinken

Nach einem etwas verregneten Mittagessen mit mehr oder weniger gutem Ausblick auf den Vulkan Gunung Batur begaben wir uns ganz in den Norden Balis an die schwarzen Strände von Lovina.


Der Vulkan Gunung Batur
In Lovina angekommen begaben wir uns in ein kleines Hotel direkt am Strand, wo ein ordentliches alkoholisches Betthupferl das Übrige dazu beitrug die Wirkung des unglaublich schönen Sonnenuntergangs und des weiche Bettes noch um einiges zu verstärken.


Am nächsten Tag ging es schon vor Sonnenaufgang mit einem kleinen Fischerboot raus auf´s mehr um den dort heimischen Delphinen einen Besuch abzustatten. Wir waren nicht die Einzigen, die diese Idee hatten. Dieser Trip kam einer Regatta gleich! An die 20 Boote trafen sich an diesem Morgen um dasselbe Ziel zu verfolgen.

Bootsfahrt zu den Delphinen


Und sie haben uns nicht enttäuscht! Ganze Delphin-Familien begleiteten unsere Boote! Ein wahres Erlebnis!


Nach einem kurzen Schnorchelausflug am vor der Küste Lovinas gelegenen Korallenriff fuhren wir noch etwas dem Meer entlang und machten einen weiteren Zwischenstop bei einem kleinen direkt ans Meer angrenzenden Badeteich. Ein drahtiger Balineser fragte uns gleich nach unserer Ankunft, ob wir nicht Lust auf eine Kokosnuss hätten. Doch bevor wir in den Genuss derselbigen kommen konnten meinte er, er müsste sie nur noch schnell pflücken. Das tat er dann auch...


Nach einem weiteren kurzen Abstecher beim angeblich größten Wasserfall der Insel gelangten wir zu unserem letzten Reiseziel...


...der am See Danau Bratan gelegene Hindu-Tempel Pura Ulun Danau muss bei Sonnenschein wahrlich prächtig sein. Unser Besuch viel jedoch im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich ins Wasser. Es schüttete in Strömen. Deshalb wollten wir trotz der Schönheit des uns umgebenden Tempelgeländes dann doch wieder ins trockene Auto, das uns nach unzähligen neuen und faszinierenden Eindrücken der letzten beiden Tage wieder zurück nach Legian brachte.


Der Tempel Pura Ulun Danau


Nun waren wir bereit für neue Abenteuer. Auf zum Inselparadies! Gili wir kommen!!!


Mittwoch, 23. Januar 2013

Australien - Ostküste Teil 2

Von Brisbane nach Sydney


Nachdem wir Anna und Björn in Brisbane verabschiedet hatten und sie den Weg zurück in die Arbeitsrealtität antraten, führten wir unsere Reise nach Süden fort. Unsere nächste Anlaufstelle sollte Surfers Paradise sein. Unverkennbar weisen die riesigen Hochhäuser schon von Ferne den Weg in die an der Gold Coast gelegene Stadt. Diese Hochburg der Erholung für die Reichen und Schönen sollte für uns nur ein kurzer Abstecher sein und wir fuhren weiter nach Byron Bay.


Surfers Paradise

Rettungsschwimmer am Strand von Surfers Paradies

Sicht auf die Cold Coast von dem 20km entfernten Coolangatto

Nach einem weiteren kurzen Zwischenstop in Coolangatto schlugen wir in Byron Bay in einem gemütlichen Party Hostel unsere Zelte auf. Nach einem Besuch in einem Liquor Store (Akoholsupermarkt) haben wir uns der Partygemeinde angeschlossen und bis 23:00 Uhr im Hof gefeiert, bis uns das Hostelpersonal mit dem Gartenschlauch vor die Tür gescheucht hat. Hier gilt noch die englische Sperrstunde.
Den nächsten Tag wollten wir eigentlich am Strand verbringen, aber das Regenwetter hat uns umgestimmt. Als Alternativprogramm wählten wir die Hippiestadt Nimbin.


Byron Bay - ebenfalls ein Surferparadies

Im Jahre 1973 wurde in Nimbin ein Hippie-Festival abgehalten und hatte damit das Dorf gewandelt. Die unterschiedlichen Läden und Bewohner lassen auf eine sehr bewegte, alternativ-revolutionäre Vergangenheit schließen... Im  Dorf gibt es ganz offensichtlich ein paar Ausnahmeregeln, so wird zum Beispiel der Konsum von Cannabis anstandslos tolleriert. Doch hier sind nicht nur junge Aussteiger und Freidenker zu finden, die auf eine kurze Horizonterweiterung mit welchen Mitteln auch immer aus sind. Erstaunlich viele der anzutreffenden Besucher bzw. Bewohner des Städtchens sind übrig gebliebene 68er und haben ihre besten Jahre schon längst hinter sich. Ein extrem schräges Völkchen...



Happy High Herbs - was es da wohl zu kaufen gibt...

Nimbin´s Straßen

Die Stadtgemeinde von Nimbin in ihrer ganzen Pracht



Für die letzte Strecke von Brisbane nach Sydney nahmen wir uns einen kleinen Mietwagen, den wir per Internet über eine "Car Relocation" Seite gefunden hatten. Hier muss man einen Mietwagen von einem bestimmten Ort zum anderen in einer vorgeschriebenen Zeit bringen. Der große Vorteil dabei ist, dass es sehr günstig ist. So hatten wir einen Mietwagen um 5 $ pro Tag; das war aber auch schon das einzig günstige in Australien.

Franzi und unser 5$ Mietauto

Entlang an einer Vielzahl der wunderschönsten weißen Sandstrände fuhren wir weiter in Richtung Süden bis wir schließlich Newcastle erreichten. Dort werden nicht nur Unmengen an Kohle gefördert, die am angrenzenden Güterhafen verschifft werden, es ist auch die neue Heimat von Peter und Gudrun, zwei ganz lieben Freunden von Franzi, denen wir bei unserer Durchreise einen Besuch abstatteten.

Fahrt durch den Norden des Bundesstaates New South Wales

Vielen Dank nochmals für eure einmalige Gastfreundschaft! Wir haben uns sehr wohl gefühlt!

Im Garten von Gudrun und Peter - Australian BBQ

Und schließlich erreichten wir nach über 2 Wochen, ohne auch nur ein einziges Kangaroo gesehen zu haben (die tot am Strassenrand gelegenen und die im Zoo besichtigten nicht mit eingerechnet), wieder Sydney. Diesmal machte die Stadt ohne den verklungenen Silvester-Wahnsinn einen ganz anderen Eindruck. Alles lief etwas gemütlicher ab, was vielleicht auch an der unerhörten Hitze gelegen haben könnte, die sich in der Stadt waehrend der vergangenen Sommertage breit gemacht hatte.
Auch freuten wir uns auf ein weiteres Wiedersehen mit Johannes, der sich während der vergangenen Wochen schon etwas eingelebt hat.

Jotschi und Lilli vor der Harbourbridge

Einige, oder besser gesagt fast alle kulturellen Highlights Sydneys hatten wir bei unserem vorhergehenden Besuch auf Grund des unglaublichen Touristenandrangs um Silvester auf Eis gelegt. Doch jetzt stand einem Besuch des berühmten Aquariums sowie Sydney´s Tower Eye nichts mehr im Wege!

Aquarium von Sydney


Der Westfield Tower - Sydney Tower Eye


Der Blick von oben



An unserem letzten Tag in Sydney bzw. im australischen Sommer erreichte das Termometer die 45 Grad Marke. Ein unerträglich heißer und schwüler Wind wehte durch die Stadt und es wurde endlich Zeit sich Abkühlung zu verschaffen. So machten wir uns auf nach Bondi Beach. Dieser sieben Kilometer östlich des Stadtzenrums Sydney´s gelegene Strandabschnitt ist einer der berühmtesten Strände Australiens und einer der beliebtesten Surfspots der Welt. Nicht nur wir hatten an diesem irrsinnig heißen Tag die Idee etwas baden zu gehen...


Bondi Beach

Unseren letzten Abend in Australien verbrachten wir noch einmal mit Sarah und Andy, unserer australischen Patagonienbekanntschaft und natürlich mit Lilli´s Bruder, dem wir für die restliche Zeit in Sydney noch recht viel Spaß und Erfolg wünschen!