Montag, 22. Oktober 2012

Bolivien - Salar de Uyuni


Der südwestliche Rundkurs

 

Kurz entschlossen buchten wir einen 3-tägigen Trip in den tiefen südwesten Boliviens, der noch einige Geheimnisse dieses faszinierenden Landes preisgeben sollte...
Nachdem wir einen extra Zuschlag für einen der wenigen "englischsprachigen" Führer an unsere Travel Agency gezahlt hatten, ging es mit einem vermutlichen taubstummen Guide und 4 sehr lieben und lustigen Mitstreitern aus Holland, der Schweiz und Deutschland auf zur ersten Station - einem Lokomotivfriedhof mitten in der bolivianischen Wüste...


Wir fühlten uns sofort, wie im wilden Westen. Blauer Himmel, Sand unter den Füßen und alte Maschinen - es war schwer Franzi wieder zurück in den Jeep zu befördern..


Doch einige Kilometer weiter offenbarte sich uns plötzlich ein glitzernd weißer Boden, der sich ohne Sonnenbrille zu betrachten als fast unmöglich heraus stellte. Ein Boden aus reinem Salz so weit das Auge reichte lag vor uns - Der Salar de Uyuni, die größte Salzwüste der Welt.

 Salar de Uyuni

Der Salar de Uyuni liegt auf 3650m Seehöhe und bedeckt eine unglaubliche Fläche von 12100 km². Einst war er Teil des prähistorischen Salzsees Lago Minchin, der den größten Teil Südwestboliviens bedeckte. Nun fällt die Erfahrung je nach Jahreszeit ganz unterschiedlich aus: Zwischen April und September ist der Salar ausgetrocknet und erstrahlt, wie in unserem Fall, in blendendem weiß. In der Regenzeit, die nun unmittelbar bevor steht, steht er hingegen unter Wasser und spiegelt Wolken, Himmel und Landschaft wider.


Wir begannen unsere Erkundungstour in Colchani am östlichen Ende der Wüste. In diesem kleinen Örtchen werden Unmengen an Salz gefördert und es gelang uns einen kurzen Einblick in die verschiedenen Produktionsschritte zu erhaschen.

" Lilli in a bottle"

Aschließend fuhren wir mit unserem Jeep "querfeldein" auf die riesige, beinahe menschenleere Salzfläche um einpaar der surrealen Erlebnisse bildlich festzuhalten...

"Frankynator"

Immer schön brav sein Franzi, sonst...


Weiter gings zur Isla del Pescado, eine im Herzen der Salar gelegene, hügelige Insel, bedeckt von Kakteen und vollständig umgeben von einem flachen, weißen Meer aus achteckigen Saltzplatten.

Unsere Gruppe - Ganz liebe Grüße! War wirklich schön mit euch!


Die Nacht verbrachten wir in einem Salzhotel gelegen im kleinen Örtchen San Juan. Mit ein wenig bolivianischen Wein und netten Leuten war´s gleich viel wärmer und gemütlicher.

 Unser Jeep, der uns sicher über das holprige, mehr oder weniger unbefahrene Land brachte.

Am nächsten Tag ging´s, zwar mit Sonnenschein, aber auf Grund der Höhe und des meist recht starken Windes, mit oft eisigen Temperaturen, weiter zu einigen wunderbaren, mit Flamingos übersähten Lagunen, welche sich in den abgelegensten Winkeln Boliviens befanden...

Wüstenlandschaft soweit das Auge reicht...


...und plötzlich tauchten hinter der Hügel- und Vulkanlandschaft gelegene Lagunen mit farbenprächtigen Flamingos auf, wie hier zu sehen an den Lagunen Cañapa (Bild oben) und Hedionda (Bild unten).


3 verschiedene Flamingoarten, darunter die bemerkenswerten, sehr seltenen Jamesflamingos, die Anden - und die chilenischen Flamingos konnten wir betrachten...

Mittagsbuffet an der Laguna Hedionda - Wiener Schnitzel, FAST wie beim Figlmüller!

Weiterfahrt durch scheinbar unendliche Weiten

Unser Versuch die Wüste zu umfassen gelang doch nicht ganz..

So manch ein Radfahrer verirrte sich in die unwegsame, ungemütlich kalte und karge Ebene - Respekt!


Ein weiteres Highlight der Tour war ein ziegelrot leuchtender See namens Laguna Colorada. 25 Kilometer östlich der chilenischen Grenze auf ca. 5000m Höhe gelegen war er auf Grund der bereits untergeheneden Sonne nicht mehr ganz so farbenprächtig, aber trotzdem mit seiner sich im Wasser spiegelnden umliegenden Landschaft und den darin badenden Flamingos ein einmaliges Erlebnis.

Laguna Colorada

Die Laguna Colorada bildete den Abschluss des 2. aufregenden Tages. Die Nacht verbrachten wir in einem Hostel auf 4200m Höhe, das man auch als "Loch" bezeichenen könnte, doch auch hier muss man nochmals den Gott-sei-Dank vorhandenen Hochprozentler und die wunderbare Gesellschaft loben, die uns das Ganze in positiver Erinnerung behalten ließ!

Am nächsten und letzten Tag führte uns unser nicht mehr ganz so stummer, aber eindeutig kein Wort Englisch sprechende "Guide" zu dem auf 4950m hoch gelegenen Geysirbecken "Sol de Mañana". Die mit brodelnden Schlamm- und dampfenden Schwefellöchern übersähte Landschaft stellte in den noch frühen Morgenstunden ein erstaunlich schönes Naturschauspiel dar...




Die Dampffontänen eigneten sich wunderbar als Hände- und Hinternwärmer.


Die letzten beiden Lagunen auf unserem Weg zur chilenischen Grenze:

Laguna Verde

Laguna Blanca


Einen krönenden Abschluss beschehrten uns die Termas de Polques, heiße Quellen auf 4200m Höhe, die das Relaxen bei angenehmen 40 Grad innerhalb - und Temperaturen um den Gefrierpunkt außerhalb des Beckens ermöglichten.

Lilli und Franz beim morgentlichen Badespaß


Gegen Mittag des dritten und letzten Tages unserer wundersamen Reise durch den bolivianischen Süden erreichten wir den chilenischen Grenzübergang, welcher sich mitten in der Wüste auf ca. 5000m Höhe, angrenzend an den alles überragenden Vulkan Licancabur (5900m) befand.

 Hier hieß es Abschiednehmen, aber hoffentlich nicht für immer!

Bienvenidos a Chile!!! 
Sind schon gespannt was uns nun erwartet...

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