Mittwoch, 10. Oktober 2012

Peru - Inka Trail

Der Weg nach Machu Picchu - Tag I



Jetzt ist es soweit, wir stehen vor dem, mit Vorfreude und voll Respekt erwarteten, bisherigen Höhepunkt unserer Reise: Die 4-tägigen Tour zur "verlorenen" Stadt der Inka.

Auf geht´s nach Machu Picchu!


Die letzten Vorbereitungen sind erledigt und mit dem Gefühl für alle Eventualitäten ausgerüstet zu sein verlassen wir von einer Wolke aus Sonnencreme und Insektenschutzmittel umgeben, den Startpunkt des Trails, welcher hinter einem kleinen Dorf Namens Chilca bei Piscakucho liegt und allgemein als km 82 bezeichnet wird. Hier sollte also alles beginnen...


Die gesamte Strecke ist zwar lediglich 43 km lang, der alte, von den Inka angelegte Pfad windet sich jedoch die Andengipfel hinauf und hinunter und um sie herum, um es uns nicht allzu einfach zu gestalten.



Am ersten Tag unserer Wandung legten wir 10 gemütliche, mehr oder weniger angenehme Kilometer zurück, was uns die Gelegenheit gab unseren "persönlichen" (wir konnten es selbst nicht glauben) Guide "Zimba" kennen zu lernen. Ein schräger Kerl, der zwar für jeden Spaß zu haben, jedoch nicht der aller hellste war.


Zimba und Franky - da kann schon nichts mehr schiefgehen!

 



Der Pfad führte uns zum Dorf Wayllabamba (2980m), in welchem wir die erste Nacht auf einem Campingplatz gemeinsam mit einer Gruppe von 4 weiteren Personen, die uns bis zum Schluss begleiteten und welche wir sehr ins Herz geschlossen haben, verbrachten.



Immer dabei waren auch ein Team aus 6 übermenschlichen Trägern, welche mit Sandalen bekleidet Lasten trugen, die zu schleppen man sich nicht einmal vorstellen möchte (vorallem nicht bergauf in 3500m Höhe),  und einem wirklich hervorragendem Koch, der uns den Weg eindeutig versüßte!

Der Weg nach Machu Picchu - Tag II



Der 2. Tag war bei weitem nicht nur aufgrund des 1200 Höhenmeter umfassenden, 6 km langen Anstiegs, sondern vorallem auch aufgrund der allgemein dünnen Luft, der anstrengendste unserer Wanderung.



Von Wayllabamba brachen wir nach einem wunderbaren Frühstück um 7 Uhr morgens auf um gegen Mittag den berühmt berüchtigten auf 4215m liegenden "Dead Woman´s Pass" zu erreichen.


Der "Dead Woman´s Pass" (4215m)



Ein wirklich gutes Gefühl am Ziel zu sein...



Und Zimba tat, was er am Besten kann - ein bissl posen für die Kamera.


Befreiende Aussichten über die peruanische Andenlandschaft





Am Weg zu unserem 2. Campingplatz deponierten wir noch unsere Wünsche dem Himmel ganz nah unter einem von uns gebauten steinernen Türmchen und 3 Cocablättern, welche die Gewalten des Himmels, der Erdenwesen und der Mutter Erde darstellen sollten.
Außer zu diesem Zwecke werden Cocablätter entlang des Weges von fast jedem, doch vorallem von Einheimischen gekaut bzw. in einer ihrer Backentaschen aufbewahrt, was gesteigerte Aufmerksamkeit, Appetitminderung, größere Belastbarkeit gegenüber Temperaturschwankungen und vorallem gegen die negativen Auswirkungen der Höhenkrankheit helfen soll - macht angeblich nicht "high", Franzi war aber ein richtiger Gipfelstümer...



Stufen, Stufen, Stufen - in beinahe besorgniserregendem Ausmaß.


Unser 2. Zeltplatz, das "Pacaymayo Camp" auf 3,660m Höhe



Unser 2. Tag mit sich selbst in Gestank und Ekelhaftigkeit übertreffenden Plumpsklo´s, ohne Warmwasser und ohne Dusche geht trotz allem glücklich und mit Gedanken reich an schönen Bildern zu Ende.

Der Weg nach Machu Picchu - Tag III



Geweckt wurden wir jeden Morgen mit einer Tasse Cocatee, die uns im Zelt serviert wurde - Mmmhhh...
noch ein bisserl früh...


 Lilli´s persönlicher Porter Franz



Der 3. Tag war mit 14 zu bestreitenden Kilometern der längste unserer 4-tägigen Reise. Der Pfad führte uns an mehreren Inkaruinen, wie die Ruinen von "Runkurakay", "Sayaqmarka" und der beeindruckensten aller Inkerbauten entlang des Weges, der Ruine von "Phuyupatamarka" (3600m) vorbei.


Die Ruine von "Phuyupatamarka" (3600m)


Zu viel Coca...?





Wiñayhuayna High Jungle Camp (2,700m), das 3. und letzte Camp unseres Trails. 
Morgen ist es soweit - die Aufregung steigt...



Um 4 Uhr morgens brachen wir von Wiñayhuayna auf mit dem Ziel das majestätische Machu Picchu im ersten Sonnenlicht erstrahlen zu sehen.



Und genau das war uns schließlich auch vergönnt - gerade als die ersten Sonnenstrahlen Machu Picchu berührten erreichten wir nach dem letzten zurückgelegten Steilhang "Intipunku", das so genannte Sonnentor.



Das (noch) menschenleere Machu Picchu - die gehemnisvollste, spektakulärste archäologische Stätte des Kontinents.


Das nun endlich erreichte Ziel war jede Minute des Aufstiegs, jegliche überstandene Anstrengung wert.
Auch mit dem Wetter hatten wir ausgesprochenes Glück - nicht ein einziger Regentropfen erschwerte uns den Weg.
Zugegebendermaßen konnten wir jedoch nun die Vorfreude auf die lang ersehnte erste Dusche nach 4 langen Tagen und ein angenehm wames (wenn auch nicht Joka-) Bett nicht leugnen...


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