Samstag, 17. November 2012

Argentinien - Patagonien


Der Perito-Moreno-Gletscher

Nachdem wir Chile an einem Tag verlassen hatten, an dem das Wetter, wie sollte es anders sein, patagonisch typisch wieder verrückt zu spielen schien, ging´s weiter nach El Calafate. Dieses schnell wachsende Dorf im argentinischen Teil Patagoniens ist nicht nur wegen seiner wahnsinnig guten Steaks, sondern vorallem auch wegen des Perito-Moreno-Gletschers, der im 80km entfernten Parque National Los Glaciares liegt, zum touristischen Magneten herangewachsen. 


Man kann Stunden damit verbringen die 60m hohen Gipfel des Perito-Moreno-Gletschers zu beobachten und zuzusehen, wie eine Zacke nach der anderen bricht, krachend hinunter fällt und anschließend als kleine Eisberge im Wasser dahin treiben.

Der Perito-Moreno-Gletscher

Hier sieht man s´ Wasser noch spritzen nach dem Brechen einer Eiszacke

Er ist 35 km lang und 60 m hoch. Während weltweit die meisten Gletscher zurück gehen, gilt dieser als stabil und ist auf jedenfall einen Besuch wert!


Kann man die winzig kleinen Passagierschiffe daneben noch erkennen?
 
 
Doch schön langsam würden ein paar Sonnentage auch nicht schaden... Also versuchen wir unser Glück im Norden Patagoniens - El Chalten, wir kommen!

El Chalten  

Das winzige Dorf El Chalten ist in den letzten Jahren schon fast zur Wanderhauptstadt Patagoniens herangewachsen! Bankomaten gibt´s im ganzen Dorf nur einen einzigen, was uns schon am ersten Tag fast um´s Abendessen brachte. Der wird nämlich auch nicht jeden Tag mit Nachschub versorgt, also wenn man Pech hat kann man ohne Bares gleich wieder umdrehen...
Auch Empfang gab´s keinen und eine Internetverbindung, die einem mehr Nerven kostete, als es von Nutzen war. Aber dafür wurden wir beschenkt mit den 3 schönsten, wärmsten und sonnigsten Tagen, die wir in Patagonien verbringen durften!
 
 
El Chalten von oben

Jeden Tag stand eine mindestens 6-stündige Wanderung auf dem Programm. Nachdem das Bergaufgehen Lilli´s Laune nicht immer gut bekommt, waren auch einige schweigende Stunden darunter, die aber beim Bergabgehen umso lebhafter kompensiert wurden, zuerst mit ein paar Flüchen und dann mit viel Gelächter!

Am ersten Tag nach unserer Ankunft machten wir uns auf zur Laguna Torre. Die Wanderung führte uns durch wunderschöne Landschaften und frühlingsgrüne Wiesen und Wälder.


Der Weg zur Laguna Torre




Die Andengipfel liegen noch in weiter Ferne
Endlich an der Laguna angelangt wird der Gipfel des Cerro Torre, des darüber tronenden Berges ersichtlich. Direkt in der Lagune endet ein Ausläufer des hinter den hier zu sehenden Bergipfel liegenden Viedma-Gletschers. Und dazu die lang ersehnten Sonnenstrahlen!!! Was will man mehr...

... Unser wohl verdientes Mittagessen, Schinken-Käse-Sandwich und ein Snickers (wie beinahe schon jeden Tag) aßen wir in der Lagune, gleich neben der Gletscherwand...

Mittagsschlaferl neben dem Gletscher - endlich Sonne!!!

Laguna Torre und die dahinter liegenden Gipfel des Cerro Torre



Am nächsten Tag ging´s weiter, nachdem erstaunliche weise der Muskelkater vom Vortag, der uns kaum mehr g´scheit stehen hat lassen, wie durch Zauberhand übernacht verschwunden war...

Der eingeschlagene Weg führte uns in Begleitung einer ganz netten Schweizerin zur Laguna de los Tres. Ja, wieder eine Lagune, aber wieder ganz anders...

Der Weg zur Laguna de los Tres



Aus der Ferne bereits ersichtlich - der Gipfel des Cerro Fitz Roy


Nach einem ziemlich steilen letzten Anstieg und den letzten paar Metern durch den nun schon schmelzenden Schnee kam endlich das lang ersehnte Ende an der Laguna de los Tres, die wir uns ein wenig anders vorgestellt hätten...


Die Lagune selbst war vollkommen bedeckt mit Schnee und Eis und somit eigentlich gar nicht ersichtlich. Dafür aber eine wahnsinns Bergkulisse, vor der wir uns wieder unser Sandwich schmecken ließen - NIE WIEDER Schinken-Käse-Sandwich nach 3 wöchiger Sandwich-Diät!!!


Der Rückweg
Die Laguna Capri, bei der wir am Heimweg vorbei kamen

 
Der letzte Tag in El Chalten beschehrte uns strahlenden Sonnenschein und wunderschöne, fast menschenleere Landstriche im tiefsten Patagonien.

Wir machten uns auf den Weg zum Loma del Plique Tumbado, auf 1490m Höhe, was hieß, dass wir noch einmal 1000 Höhenmeter vor uns hatten...



Teile des Wegs legten wir wieder besser schweigend zurück... (zu viel bergauf)

Dafür wars dann oben gemeinsam umso schöner. Und dieser wahnsinns Ausblick!!!

Franzi schon fast am Gipfel des Loma del Plique Tumbado. Durch den am Gipfel noch liegenden Schnee war das letzte Stück jedoch unpassierbar...

Hier konnten wir noch einmal die Laguna Torre und sogar beide Berggipfel (Cerro Fitz Roy und Cerro Torre) sehen.

 Greg und Lilli

Unterwegs trafen wir noch Greg, ein schrulliger Engländer, der bei uns im Hostel wohnte und der Rezeptionistin während seines Aufenthalts durch seine ständigen Fragen das Leben schwer machte. Diesmal beschloss er sich sich uns anzuschließen. Ein laaaaaaaaaaaaaaaannnnnggggeeeeeerrrrr Weg nach unten...

Ein letzter Blick...

Ushuaia - Tierra del Fuego

Nachdem wir uns von El Chalten Verabschiedet hatten, begaben wir uns auf eine scheinbar endlose Reise. Sie begann um 3 Uhr nachts in El Calafate und endete nach zweimaligem passieren der chilenisch-argentinischen Grenze und einer Fährenfahrt um 9 Uhr abends in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt.

Am Weg nach Ushuaia

In Ushuaia angelangt wurden wir zuerst mit einem Appartement überrascht! Gebucht war ein Doppelzimmer mit bano compartito, aber wir hatten ein riesen Glück mit Eduardo, unserem neuen Vermieter und fühlten uns in den nächsten 4 Tagen, wie zuhause!

Doch auch hier wurde die Umgebung erkundet. Der Nationalpark Tierra del Fuego liegt 12 km westlich von Ushuaia. Es führen wunderschöne Wanderwege im Nationalpark den Beagle-Kanal entlang, doch mit Regen ist alles einfach nur halb so schön...




Wir wollten uns schon beinahe wieder auf den Heimweg begeben, aber die Sonne ließ dann doch nicht vergebens auf sich warten und zeigte sich endlich in Begleitung eines wunderschönen Regenbogens...



Einmalig sch ne verlassene Buchten...



... und glasklare Lagunen uns Seen lagen vor uns.



Ein Biberdamm - die Landplage im Tierra del Fuego

Auch einen Gletscher mit Namen Glaciar Martial gab es angeblich zu sehen. Er sollte sich laut Reiseführer und Touristeninformation auf den angrenzenden Hügeln von Ushuaia befinden...

Franzi auf der Suche nach dem Gletscher

Der Weg zum "Gletscher"


Vielleicht lag es auch an unserer Wahrnehmung, doch nach den w hrend der letzten Tage gesammelten Eindrücken konnten wir den dort oben zu findenden Eisklumpen beim besten Willen nicht als Gletscher bezeichnen. Aber der Blick auf Ushuaia und den Beagle-Kanal war dafür ausgezeichnet.


Was wäre das Feuerland ohne einen Besuch der Pinguine...

Flagtrees

Am Weg dorthin konnten wie einige Spuren des sonst so starken, heute aber erträglichen Winds erkennen - die sogenannten Flagtrees krümmen sich in Windrichtung.



Mit dem Boot ging´s dann zur Pinguinkolonie auf einer nahe dem Ufer gelegenen Insel.



Unsere Reiseleiterin machte uns am Boot noch darauf aufmerksam die Tiere nicht durch laute Geräusche zu stören. Ihre Stimme war jedoch auch ohne Megaphon bestimmt noch bis zum kilometerweit entferneten Ushuaia zu hören...


Schon bei unserer Ankunft auf der Insel waren bereits einige Magellanpinguine zu sehen.


Ein eigenartiges Gefühl neben frei lebenden Pinguinen zu wandern...




Wir kamen gerade zur Brutzeit. Am Bild oben zu sehen sind Nester, die gerade von Pinguinen bebrütet werden. Unter ihnen befindet sich auch ein hier sonst nicht heimischer Königspinguin (der mit dem gelben Bauch). War wahrscheinlich zu Besuch hier...

Ja, wer ist denn da?


So, jetzt wird´s Zeit die Insel wieder zu verlassen. Für den Franzi zu verwirrend da...


Ab geht´s nach Buenos Aires. Die Menschenmassen werden ihn schon wieder richten, hoffentlich...

3 Kommentare:

  1. Hallo ihr 2!!
    Vielen dank für eure Karte. Habe mich sehr gefreut. Alles Gute weiterhin. Lg Kathi P.

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  2. Liebe Lilli, lieber Franzi!
    Haben gestern nach einem Besuch von Anna und Björn Eure bisherige Reise verfolgt und sind extrem neidisch. Obwohl auch Wien mit 2 Säuglingen, wo sich seit 3 Wochen die Sonnen nicht mehr blicken lässt, viel bietet....
    Wir schicken Euch trotzdem eine Bierspende ins tiefste Argentinien und wünschen Euch weiterhin alles Gute.
    LG, Heidi und Max

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  3. Hallo,

    Schöne Fotos!Weiterhin viel Spaß auf eurer Reise.

    LG Abdi

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