Freitag, 22. März 2013

Vietnam

Die Grenze von Kambotscha nach Vietnam passierten wir am Schiff. Unser Weg führte uns genauer gesagt den Mekong entlang von Phnom Phen ins vietnamesische Städtchen Chau Doc. Von dort sollten wir in einer ziemlich verrückten Busfahrt inmitten mehr oder weniger musikalischer Einheimischer nach Saigon gebracht werden.

Das Mekon-Delta



Reisbauern am Mekongufer

Fischer und ihre schwimmenden Hütten
Am Bild unten ist zu sehen unser vollgestopfter Minibus mit zu einem Musikvideo von heimischen Künstlern singenden Vietnamesen, ein 6-stündiger Genuss der ganz speziellen Sorte. Jetzt wissen wir, was Kulturschock heißt...

Die musikalisch untermalte Busfahrt nach Saigon

Saigon erhielt im Jahre 1976 den Namen Ho-Chi-Minh zu Ehren des ehemaligen, bereits 1969 verstorbenen Präsidenten Ho-Chi-Minh, welcher bis zum heutigen Tage von den Vietnamesen sehr verehrt wird. International ist die Stadt jedoch noch immer unter dem Namen Saigon bekannt.

Die Straßen Saigons
Als größte Stadt Vietnams spürt man in Saigons Straßen überall das Leben (bzw. den ständigen Stress der Mopedfahrer) pulsieren. Unablässlich wird man von Straßenverkäufern angesprochen, die ihre Ware präsentieren, an jeder Ecke gibt es Straßenessen mit der berühmten, von vietnamesen am liebsten zum Frühstück gegessenen Nudelsuppe Phó, diversen Reis- und Fleischgerichten und das billigste Bier, das die Welt je gesehen hat.

Was uns besonders geschmeckt hat war mit einem im Tisch integrierten Griller zubereitetes BBQ. Wir ließen uns Garnelen und die verschiedenen Fleischsorten einmalig gewürzt noch heiß direkt von der Grillplatte schmecken.
Vielen, vielen Dank an die liebe Doris T., die mit ihrer Spende zu diesem kulinarischen Genuss beigetragen hat!

Restaurant Go2, Saigon, 05.03.2013, 21:55 Uhr


Nur 30km östlich von Saigon erstrecken sich die im Vietnamkrieg berühmt gewordenen Cu-Chi-Tunnel. Dieses Tunnelsystem ermöglichte den Vietcong-Kriegern große Gebiete im Süden des Landes aus dem Untergrund zu kontrollieren. Nicht nur die Soldaten selbst, sondern auch die dort ansäßige Bevölkerung hielt sich oft wochenlang unter der Erde in dem klaustrophobisch engem Höhlensystem versteckt. Sie integrierten Küchen, Wohnräume und Schlafplätze. Allein in der Region um den Ort Cu-Chi war das System über 200 km lang. Das war uns auf jeden Fall einen Besuch wert!

Ein Vietnamese demonstriert den Einstieg in das darunter liegende Tunnelsystem

Die Fallen der Vietcong



Auch uns war es möglich einen kurzen Abstecher ins Höhlensystem zu unternehmen. Nicht alle Teilnehmer unserer Touristengruppe passten in die atemraubenden kleinen Gänge und mussten daher draußen bleiben...

Franzi auf den Weg in den Tunnel

Ganz schön eng...

Auch einen Besuch im Kriegsmuseum in Ho-Chi-Minh-City ließen wir uns nicht entgehen. Selbst die nicht so zart Beseiteten werden bei den Bildern und Berichten über die furchtbaren Greueltaten, die im Rahmen des Vietnamkriegs zwischen 1965 und 1973 verübt wurden, nachdenklich und still.


Kriegsmuseum in Ho-Chi-Minh



Bei unserem Stadtrundgang konnten wir nach einiger Zeit die Mopedüberschwemmung, das ständige Gehupe, die überfüllten, teilweise von Mopedfahrern benutzten Gehsteige und die generell herrschende Hektik nicht mehr ertragen. Daher kam uns ein unerwarteter, jedoch längst überfälliger Friseurtermin beim vietnamesischen Tony und Guy gerade recht!

Die Mopedplage!!!

Notre-Dame-Kathedrale in Saigon

Auch in Vietnam gibt´s ihn!

Schließlich wurde uns das geschäftige und laute Saigon doch ein wenig zu viel und wir begaben uns ein paar Kilometer weiter gen Osten an die vietnamesische Südküste, genauer gesagt in den kleinen Küstenort Mui Ne, ein Paradies für Kitesurfer und solche, die es werden wollen!

Wir mieteten uns einen kleinen Strandbungalow und genossen ein paar Tage am Strand - Lilli an Land und Franzi, ausgestattet mit Kiteschirm und Sturzhelm im Wasser...

Unsere Unterkunft in Mui Ne

Das Kite-Paradies an der Küste Vietnams




Und los gehts! Franzi in voller Montur bereit zum lossurfen!

Und da fährt er auch schon - ein paar Meter!

Ein großes Dankeschön an Scotty, Franzis Kitelehrer

Doch es gibt nicht nur den Strand von Mui Ne, auch der Hafen und das Umland haben ihren Charme!

Fischerboote am Hafen von Mui Ne

Wir machten einen kleinen Ausflug zu den um Mui Ne liegenden roten Sanddünen und dem sogenannten roten Fluss, "Fairy Stream".

"Fairy Stream"


Nach diesen erholsamen Tagen waren wir wieder bereit für etwas Großstadt und Abenteuer. Also ging´s weiter nach Nha Trang und dem Easy-Rider-Motorbike-Erlebnis, denn Franz konnte einem Motorradausflug in das vietnamesische Zentralhochland einfach nicht widerstehen. Daher organisierten wir uns im nächsten "Easy Rider" Reisebüro einen Führer und begaben uns auf eine viertägige Reise durch die abgeschiedenen Gegenden und Orte in den Bergen Vietnams.
Das schwierigste Stück war die Fahrt aus Nha Trang raus. Zwischen hunderten Mopeds und Motorrädern kämpften wir uns langsam durch die Stadt um schließlich mehr oder weniger alleine auf der Landstrasse dahinzudüsen.

Motorrad und Fahrrad, die universiellen Transportmittel der Vietnamesen, ein paar gesamelte Eindrücke entlang des Weges:











Unsere Motorrad"bande" mit Anführer Anh und seinem Gefolge.

Zwei Easy-Rider auf Tour

Reisbauern beim Trocknen der Ernte auf der Strasse
Unsere erste Etappe sollte Dalat sein. Die Stadt auf 2.000m Höhe ist bekannt für seinen Wein und die weitreichenden Blumenfelder. Der Weg dorthin zeigte uns eine ganz andere Seite von Vietnam.







Auch Kaffeeplantagen erstreckten sich entlang des Weges soweit das Auge reichte

Eindrücke aus der Stadt Dalat:

Stillgelegter Bahnhof in Dalat; Überreste der französichen Kolonialzeit

Anh voran mit unserem Gepäck durch die Straßen Dalats

Verrücktes Haus in Dalat

Blumenfelder

Am nächsten Morgen besuchten wir eine Seidenfabrik und konnten uns von der Herstellung ein gutes Bild machen.

Franzi und die Seidenraupen

... in der Seidenfabrik
Das Ende des zweiten Tages unserer Tour nahte bereits...


... und bevor es am nächsten Morgen zum Elefantenritt ging, verbrachten wir die Nacht in einem Dorf einer ethnischen Minderheit des Hochlandes.

Unser Elefantenritt


Da sind die Füße fast nass geworden.

Auch unser dritter Reisetag hatte einiges zu bieten

Hochland-Taxi

Den letzten Abend unseres Easy Rider Ausfluges verbrachten wir im Yok-Don Nationalpark. Dort zelteten wir gemeinsam mit unserem Reiseführer Anh und einem Ranger. Gekocht wurde am Lagerfeuer. Bis auf die Unmengen an Reisschnaps und deren Folgen war es wirklich ein netter Abend.



Hendlgrillen am Lagerfeuer

Mmmmhhhh... das schmeckt dem Franzi

Schon zu etwas späterer Stunde




Nach der Verabschiedung von Anh und einer weiteren Horrorbusfahrt erreichten wir schließlich Hoi An. Dieses bezaubernde kleine Dorf war eine wohltuende Abwechslung. Motorosierte Fahrzeuge sind in der Innenstadt verboten. Dadurch wirkt die Stadt sehr ruhig und angenehm und man wird nicht ständig von der Angst in nächster Sekunde von einem Moped abgeschossen zu werden, verfolgt.


In den Straßen von Hoi An

Der Hafen von Hoi An

Überdachte japanische Brücke

Einer unserer letzten Etappen sollte die Ha-Long-Bucht sein. Trotz Nebensaison machte sich eine ganze Flotte auf den Weg die Kalksteininseln zu bewundern. Über 3000 Inseln gibt es zu sehen und trotzdem fahren alle denselben Weg...

Auf dem Weg zur Halong-Bucht



Höhle auf einer Insel der Bucht




Fischer und ihre "Floating Boats" in der Halong-Bucht


Auch wir ließen uns in bester Touristenmanier mit Schwimmweste herumchauffieren

Gestrandet in der Halong-Bucht


Schlussendlich erreichten wir Hanoi, die Hauptstadt Vietnams. Bald war klar, dass hier nicht viel zu tun ist und noch dazu alle Bars um 24:00 Uhr schließen. Der Reinfall schlecht hin. Aber am schlimmsten ist der Verkehr. Es fahren, wie uns bereits wohl bekannt, tausende von Mopeds durch die Strassen und veranstalten ein Hupkonzert. Leider ist man als Fußgänger gezwungen auf der Strasse zu gehen, da der Gehsteig als Parkplatz, Werkstatt, Schlachthof, Biergarten oder Wohnzimmer verwendet wird. Und doch haben wir ein paar ganz erstaunliche Dinge in dieser chaotischen Stadt erblickt...

Mopeds noch und nöcher...

 




Maximale Platzausnutzung



vietnamesischer Viehtransport



Pensionisten und solche, die es möglichst schnell werden wollen,
lassen sich in sog. Cyclos herumkutschieren




Ein angebliches Sightseeing Highlight ist das Mausoleum des Präsidenten Ho-Chi-Minh. Nach einer Stunde in der Schlange stehen konnte man für 10 Sekunden den konservierten Körper betrachten. Ich glaube dieses Schauspiel ist eher für vietnamesiche Patrioten ereignisreich.

Die endlos lange Schlange zum Ho-Chi-Minh-Mausoleum

Mausoleum von Ho-Chi-Minh

Kurz gesagt: Wir haben genug vom chaotisch-asiatischen Leben und freuen uns auf unseren letzten Abschnitt Südafrika!

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